Olivenöl – Ein Geschenk des Himmels

Der amerikanische Präsident Thomas Jefferson sagte einst: „Der Olivenbaum ist wahrlich das größte Geschenk des Himmels”. 

Mallorca ist mit seinen gut 750.000 Olivenbäumen, von denen viele über 500 Jahre alt sind, wirklich gesegnet. Die alten, knorrigen und gewundenen Bäume sind aus der Insellandschaft nicht wegzudenken. Der größte Anteil an alten Olivenbäumen steht in der Sierra de Tramuntana, die von der Unesco 2002 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. In diesem Gebiet befindet sich auch der Großteil der Olivenerzeuger mit dem Qualitätssiegel DOP Oliva de Mallorca (Denominación de Origen Protegida). Dieses Gütesiegel gibt es seit 2002 und es erhalten nur die besten nativen Olivenöle extra der Insel, die speziell aus den Mallorquina, Arbequina und Picual Oliven gewonnen werden. 

Die Olivensorte Mallorquina ist die auf Mallorca am meisten angebaute und prägt die Landschaft der Serra de Tramuntana. Sie bringt hellgelbe, leichte und süßliche Öle hervor, die an den Geschmack reifer Mandeln erinnern. Für Olivenbäume der Sorte Mallorquina wird als Pfropfunterlage ausschließlich der Wilde Olivenbaum verwendet. Diese endemische Baumart war im Mittelmeeraum bereits vor Beginn des Olivenanbaus beheimatet. Er wächst auf Mallorca wild und ist daher optimal an die Umgebung angepasst.

Die Olivensorte Arbequina ergibt sehr fruchtige Olivenöle, die an grünes Obst und frisch geschnittenes Gras erinnern. Olivenöl aus der Picual-Olive hat eine frische Fruchtnote und ist am Gaumen leicht bitter und pikant.

Der Anbau von Oliven erfolgt auf Mallorca üblicherweise in Terrassen, die mit Mauern aus Trockenstein gestützt werden. Die einzige Wasserzufuhr erfolgt über den Regen.
Die Erntezeit startet Ende Oktober und geht bis Weihnachten. Dann bringen die Bauern ihre Früchte in die Ölmühlen, von denen einige noch traditionell arbeiten.

Gut zu beobachten ist die Herstellung von Olivenöl in Caimari. In dem kleinen Bergdorf kommen Mitte November Einheimische und Besucher zum traditionellen Olivenfest zusammen. In der Ölmühle am Orteingang kann man bei der modernen Produktion zusehen, im Ortskern ist die traditionelle Mühle für Besichtigungen geöffnet und zahlreiche Händler bieten lokale Produkte, darunter frisch gepresstes Olivenöl, an. 

Eine geführte Wanderung durch einen Olivenhain mit Picknick ist eine weitere Art, den lokalen Oliven ganz nah zu kommen. Dabei erfährt man alles von Anbau, Pflege bis Ernte und fühlt sich für einen Moment selbst wie ein Olivenbauer.

Wer auf eigene Faust losziehen und die knorrigen Bäume als Model nutzen möchte, der findet zwischen Valldemossa und Soller die schönsten Fotomotive.

Interessante Fakten über Olivenöl:

In der Saison 2021/2022 wurden in der Tramuntana  29.815 kg Oliven geerntet.
77.185 Olivenbäume stehen in der Tramuntana.
Spanienweit existieren über 100 verschiedene Olivensorten.
Spanien ist EU-weit Spitzenreiter bei der Produktion von Olivenöl.
Olivenöl ist reich an Vitamin A, D, E und K. Ausserdem unterstützt es die Aufnahme von Kalzium.
Olivenbäume tragen ihre ersten Früchte mit 4 – 10 Jahren.
6 bis 7 kg Oliven benötigt man für 1 Liter Öl.
Ein Olivenbaum trägt durchschnittlich 20 kg Oliven.
Je reifer und dunkler eine Frucht ist, desto mehr Öl gibt sie ab, die grüneren Oliven sind dafür herber und frischer.
Grüne und schwarze Oliven sind keine unter-schiedlichen Sorten. Es sind lediglich verschiedene Reifegrade.
Der Begriff „nativ extra“ steht für die höchste Güteklasse und naturbelassenes Olivenöl von besonderer Qualität.